Otto Voigt Chronik

   

 

Heimatforscher

 

Otto (August Wilhelm) Voigt

 

geboren 05.07.1910

 

verstorben 03.04.2001

Otto (August Wilhelm) Voigt wurde am 05.07.1910 als Sohn des “Postassistenten“ Otto Voigt und seiner Frau Ella in Verden geboren. Seine Eltern wohnten im Hause 41b der Bremer Chaussee (jetzt Bremer Straße). Von 1916 bis 1919 besuchte er die Städtische Mittelschule in Verden und von 1919 bis 1929 das Domgymnasium Verden, wo er sein Abitur machte. Danach zog es ihn zur Universität in Hamburg. Sein Ziel war der Lehrerberuf, sodass er von 1929 bis 1932 Erziehungswissenschaften, im Hauptfach Geschichte sowie Psychologie und Philosophie, studierte. Nach der im Juni/Juli 1932 erfolgreich absolvierten Prüfung für das Lehramt an Volksschulen war er zunächst arbeitslos und leistete dann von Oktober 1932 bis Februar 1933 fünf Monate freiwilligen Arbeitsdienst mit dem Stahlhelm Hamburg im Straßenbau. Nach erneuter Arbeitslosigkeit konnte er ab Juni 1933 in den Hamburgischen Volksschuldienst eintreten. 1934 heiratete er Meta Tews aus Walle, die von dem Waller Hof Nr. 6 (Oostmanns Hof) stammte. 1938 und 1940 bekam das Ehepaar Nachwuchs. 

Vom 10.04.1940 bis 20. Juni 1945 leistete Otto Voigt Kriegsdienst. Er trug eine schwere Kopfverletzung davon. Ende Juni 1945 erfolgte die Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft nach Verden als Landarbeiter. Vom 01.03.1947 bis 1950 wirkte Otto Voigt als Lehrer an der Verdener Pestalozzischule und vom 01.11.1950 bis 1954 unterrichtete er an der Städtischen Mittelschule Verden. Von September 1951 bis Oktober 1954 fungierte Otto Voigt ehrenamtlich als Museumsleiter im Verdener Heimatmuseum. Mit Ernennungsurkunde vom 04.01.1949 wurde er ferner als Archivpfleger für den Landbezirk des Kreises Verden eingesetzt und übte diese Tätigkeit bis zum 31.03.1955 aus. Ab 01.11 1954 arbeitete er rund 18 Jahre als stellvertretender Schulleiter (Konrektor) an der Volksschule/Realschule Surenland in Hamburg, bis er am 31.07.1972 in den Ruhestand verabschiedet wurde. 

 

Seine Frau Meta starb am 10.10.1994 und Otto Voigt am 03.04.2001 im Alter von 90 Jahren.

 

Sein Interesse an Geschichte hatten, wie er in seinen Erinnerungen schrieb, zwei Lehrer am Domgymnasium geweckt. Otto Voigt entwickelte sich daher zu einem sehr intensiven und erfolgreichen Heimatforscher. Geehrt wurde er zuletzt in dem Jahrbuch 2022 für den Landkreis Verden von dem (verstorbenen) Kreisarchivar Rolf Allerheiligen in dem Aufsatz “Otto Voigt - Zur Erinnerung an einen sehr verdienten Heimatforscher“. Dieser Aufsatz ist auch die Quelle für diese Ausführungen. In dem Anhang zu dem Aufsatz wurden 117 Schriften, Aufsätze und Berichte aufgeführt, die Aufschluss auf die sehr umfangreiche Tätigkeit Otto Voigts geben.

Eine dieser Schriften ist die „Chronik des Dorfes Walle“, die im Jahre 1981 erschienen ist. Die Chronik umfasst 194 Seiten sowie diverse Anhänge und wurde vom Ortsrat Walle mit Unterstützung der Stadt Verden in Buchform aufgelegt. Die Chronik befasste sich mit dem Ursprung des selbstständigen Dorfes Walle bis zu seiner Eingemeindung am 1. Juli 1972 in die Stadt Verden.

 

Da eine Neuauflage der Ortschronik unwirtschaftlich ist, wird sie im PDF-Format diesem Internetauftritt beigefügt, damit die Erinnerungen an Otto Voigt und seine umfangreichen Recherchen für die Chronik erhalten bleiben. Da es nach heutigem Wissen auch nicht möglich sein wird, die Chronik über den 1. Juli 1972 hinaus fortzuführen und als gedrucktes Werk herauszubringen, wird die Geschichte Walles weiter so gut wie möglich in unserer Homepage unter der Rubrik “Walle heute und gestern“ dargestellt.

 

Download
Otto Voigt
Chronik des Dorfes Walle
Ortschronik Walle.pdf
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Die Geschichte des Dorfes Walle in Kurzform

2000 vor Christus: Besiedlung durch Ackerbauern und Viehzüchter (Bestattung

         in Hügelgräbern)

935 Erste Urkundliche Erwähnung des Ortes in der 1723 erschienenen

       Hamburgischen Kirchengeschichte von Nicolaus Staphorst

1621 Verleihung der „Kruggerechtigkeit“ für die Gaststätte „Alter Krug“

1690 Einpfarrung in den Dom zu Verden

1745 Erstellung eines Landmeßregisters (1063 Morgen, 38 Ruten, 84 Fuß Ackerland)

1819 Beginn mit gezielten Aufforstungen der Wälder

1836 Beginn der Gemeinheitsteilung und Verkoppelung

1838 Bau eines eigenen Friedhofs (wegen der großen Entfernung zum Dom)

1840 Ausbau des alten Postweges Dauelsen – Walle, dabei bleibt der heutige Notteich als

           Rest des ehemaligen landesherrlichen Fischteiches übrig

1850 Entstehung der Jagdgenossenschaft Walle nach dem hannoverschen Jagdgesetz

1853 Bau der Waller Schule

1872 Der Kreisausschuss erteilt dem „Schützenhof“ eine Schankgenehmigung

1885 Gründung des Schützenverein Walle e.V. im „Schützenhof“

1895 Erweiterung der Schule einschl. Außenuhr im Giebel und Turm-Schlagwerk

1902 Gemeindeversammlung beschließt die Bildung einer Pflichtfeuerwehr

1903 Gründung der Kyffhäuserkameradschaft Walle

1905 Herstellung einer Telefonleitung und Einrichtung der ersten öffentlichen Fernsprechstelle

           im „Waller Dorfkrug“

1910 Bildung eines Standesamtes (aufgelöst 1962)

1913 Gründung Turn- und Sportverein Walle im „Waller Dorfkrug“

1913 Walle erhält zu Weihnachten elektrischen Strom

1914 Bau eines Turn- und Spielplatzes für die Schule

1922 Einweihung des Ehrenmals (1953 erweitert, 1974 als Gedenkstätte verlegt vor die Kapelle      

           auf dem Waller Friedhof)

1928 Einweihung des Waller Bahnhofs (Schließung im Jahre 1971)

1941 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Walle (von Mitgliedern der Pflichtfeuerwehr)

1946 Gründung des Gemischten Chores Walle (Auflösung im Jahr 1960)

1946 Anschaffung einer gemeinsamen Spritze für die Kartoffelkäferbekämpfung

1951 Eröffnung einer privaten Buslinie Verden – Rotenburg – Stade (nach kurzer Zeit

           eingestellt und ersetzt durch Linie Verden – Hamburg)

1958 Erweiterung des Friedhofes mit nachfolgenden Erweiterungen

1960 Ev.-luth. Bekenntniskirche baut kl. Kirche mit Glockenturm (Buchhorst 3)

1960 Gründung einer Kalthausgesellschaft in der Bäckerei Klausing (bis 1970)

1963 Gemeinderat lehnt Errichtung einer Raketenabschussbasis ab

(wird daraufhin in Eversen gebaut)

1966 Begradigung und Verbreiterung der B 215

1966 Bau und Einweihung der Friedhofskapelle

1969 Einrichtung eines „Erntekindergartens“ auf dem Sportplatz (nur zur Erntezeit)

1972 Eingliederung des Dorfes Walle in die Stadt Verden (Nds. Gebietsreform)

1972 Einweihung des Kindergartens und der Gymnastikhalle (neben der alten Schule)

1988 Gründung des Waller Heimatverein e.V.

1988 Gründung des Golf Club Verden e.V.

1989 Bau und Einweihung des neuen Kindergartens (Erweiterung 2004)

1998 Bau und 1999 Umzug der Kinder mit Einweihung der neuen Grundschule

2000 Kauf und Renovierung der alten Schule durch den Waller Heimatverein e.V.

2001 Einweihung des Heimathauses „Alte Schule“ (Waller Heimatverein e.V.)

2007 Walle im Domherrenhaus (alle Vereine und Institutionen aus Walle)

2008 20 Jahre Waller Heimatverein

2008 20 Jahre Golf Club Verden

2011 Einweihung der neuen Sporthalle

2011 Einweihung des "Waller Dörpshus"

2013 Erweiterung des Golfplatzes um weitere 9 Bahnen

2015 Einweihung des Backhauses neben dem Heimathaus "Alte Schule".

2019 - 2020 Neubau der Ortsdurchfahrt der B 215 durch Walle

2021 Erweiterung der Schule und der KiTa

 

Kontakt

Waller Heimatverein e.V.

Am Schulberg 1 - 3

27283 Verden-Walle

                     

                 Telefon: 04230/94040

  Mail: waller-heimatverein@t-online.de

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