Kirchen

Friedhof und Friedhofskapelle

Durch die starke Zunahme der Einwohnerschaft Walles seit 1949 wurden die Grabstellen knapp und die Gemeinde kaufte 1958 zu Erweiterung des Friedhofs Gartenland der Hofstelle Nummer 31 dazu. Im Jahre 1962 wurde damit begonnen, für die Erweiterung des Friedhofs die hinzu gekauften Flächen einzuebnen und aufzuteilen. In den Folgejahren wurden weitere Erweiterungen vorgenommen. In dem Jahr 1966 erfolgte der Bau und die Einweihung der Friedhofskapelle an dem jetzigen Standort. Im Januar 1974 wurde die im September 1973 abgebrochene Gedenkstätte (an der Waller Heerstraße) für die Opfer beider Weltkriege an der Westseite der Friedhofskapelle neu errichtet.

 

Anmerkung:

 

Im Jahre 1966 wurde die Friedhofskapelle in Walle gebaut, allerdings ohne Glockenturm. Damit zu kirchlichen Anlässen, Feierlichkeiten und Beerdigungen auf dem Waller Friedhof Glocken läuten konnten, wurde die daneben stehende St. Trinitatis-Kirche einbezogen. Da zwischen der Friedhofskapelle und der

St. Trinitatis-Kirche kein direkter Sichtkontakt bestand, hat Erich Schulz das Läutewerk eingeschaltet, wenn seine Ehefrau, die den Anlässen beiwohnte, zur Grenze des Friedhofszaunes ging und ihm mit einem Taschentuch zuwinkte. Moderne Methoden (Walkie-Talkie oder Handy) waren damals noch nicht im Einsatz bzw. gab es noch nicht.

 

Im Jahre .... wurde dann von der Schule in Walle die Glocke abgenommen und in einen Glockenturm, der auf dem Waller Friedhof neben der Kapelle errichtet wurde, eingehängt. Das geschah auf Veranlassung des damaligen Ortsbürgermeisters Zimmermeister Gerhard Lühning.

 

Danach war die gemeinsame Läute-Aktion nicht mehr erforderlich.

 

Dank einer großzügigen Spende der Kreissparkasse Verden konnte der Heimatverein das Heimathaus "Alte Schule" am 06.03.2001 mit einer neuen Glocke versehen, deren Schlagwerk über die Atomuhr zeitgetreu gesteuert wird. (Näheres siehe unter #Gebäude # Heimathaus.)

 

Domkirchengemeinde

 

 

Die Domkirchengemeinde hatte bis zum Jahre 2010 ein eigenes Gemeindehaus in der Straße "Unter den Eichen" (Siehe Foto).

 

Da das Gebäude baufällig war, wurde es abgerissen und das Grundstück in 2 Baugrundstücke aufgeteilt und verkauft. Dort befinden sich jetzt 2 schmucke Einfamilienhäuser.

 

 

 

Der Heimatverein und die Domkirchengemeinde haben am 29.09.2009 einen Nutzungsvertrag betreffend die Nutzung von Räumlichkeiten Im Heimathaus "Alte Schule" durch die Domgemeinde für Konfirmationsunterricht, Seniorennachmittage, Jugendtreffen und Kindergottesdienste mit Wirkung ab dem 01.05.2009 abgeschlossen.  Dieser Vertrag besteht nach wie vor.

Trinitatis

Die Geschichte der St. Trinitatis-Kirche in Verden-Walle:

 

„Die Geschichte der Gemeinden "Freie ev.-luth.  St. Trinitatis-Gemeinde zu Verden" und "Ev.-luth.Sankt Johannes-Gemeinde zu Holtum-Geest" beginnt mit der Vertreibung der Deutschen aus dem Osten durch die Russen und Polen im 2. Weltkrieg. Als die Flüchtlinge 1945 und in den nachfolgenden Jahren in die Umgebung von Verden kamen, wurden sie kaum geistig betreut, aufgerichtet und getröstet. Die Pastoren der ehemaligen Ev.-lutherischen Freikirchen in Polen stellten sich die Aufgabe, die Flüchtlinge geistlich zu betreuen und in ihrem schweren Schicksal aufzurichten. Zuerst kamen nach Holtum und Verden und Umgebung Pastor Armin Schlender und gleich darauf hielt auch Pastor Leopold Zielke in Holtum und Umgebung Gottesdienste. Pastor Zielke wohnte damals in Hördinghausen und Pastor Schlender in Steeden/Lahn. Sie kamen zu Anfang nur sehr selten, oft nur alle 6 Wochen. Durch ihr Wirken und Predigen sammelte sich recht bald eine stattliche Zahl von Christen, die immer mehr anwuchs. Es konnte ein Klassenraum in der Schule Walle kaum die Menschen alle fassen. Es war daher nicht die Absicht der Pastoren, selbständige eigene Gemeinden zu gründen.

Als der Zulauf immer größer wurde, regten die Leute selbst an, sich den Status einer Gemeinde zu geben. Darauf wurde ordnungsgemäß ein Vorstand gewählt, der sowohl verwaltungstechnische als auch geistliche Aufgaben übernahm, sogar pastorale Arbeit wurde ihm zugebilligt. Erst als mehr Pastoren in den Dienst der Ev.-luth. Flüchtlingsmissionskirche traten, wurde dem Vorstand die pastorale Arbeit abgenommen. Die Kirche nannte sich zuerst Ev.-luth. Flüchtlingsmissionskirche; 1950 übernahm Pastor Lelke die Gemeinden der Ev.-luth. Flüchtlingsmissionskirche um Verden und herum.

 

Bis 1950 war die allgemeine Sammlungszeit der Gemeinden um Verden/Aller herum. Nun begann die wirkliche ordentliche geistliche Betreuung und dabei zeigte sich auch, dass es um des Evangeliums Willen zur Flüchtlingsmissionskirche gekommen war, und auch, wer nur vorübergehend den geistlichen Trost des Wortes Gottes haben wollte. Man konnte von vornherein sehen, dass viel Spreu neben dem Weizen war. 

Trotzdem entschloss sich die Gemeindeführung, nachdem die Verhältnisse immer mehr Stetigkeit versprachen, auch zur Organisation der Gemeinde vor dem Staat. Am 16.12.1951 fand die Gründungsversammlung der "Ev.-luth. St. Johannesgemeinde zu Holtum-Geest" statt und am 29.06.1952 wurde die "Freie Ev.-luth. St. Trinitatis-Gemeinde zu Verden/Aller" gegründet. Die Gründungsprotokolle wurden bei dem Amtsgericht Verden/Aller eingereicht und die staatliche Genehmigung nachgesucht und auch erteilt. Der Gründung der Gemeinde wurden Gemeindesatzungen zugrunde gelegt. Die Gemeindesatzungen galten von da ab als rechtsverbindlich für den Verkehr mit dem Staat und waren auch verpflichtend für die Gemeindemitglieder. 

Es wurde auch sofort an den Bau eines eigenen Gotteshauses gedacht, leider fehlten hierzu die notwendigen Mittel. Im Frühjahr 1958 war die Ev.-luth. Wisconsin-Synode in den USA in Verbindung mit der Kirchenbaukasse der Ev.-luth. Bekenntniskirche in der Diaspora (diesen Namen hatte die Ev.-luth. Flüchtlingsmissionskirche auf der Synode in Blomberg/Lippe 1952 angenommen) bereit, das nötige Geld für den Bau einer Kirche und einer Pfarrwohnung in Verden/Aller zu geben. Es stellte sich aber kurz vor Baubeginn heraus, dass Verden nicht mehr der Mittelpunkt der Gemeinde (Parochie) Verden und Holtum-Geest war. So entschloss man sich, eine Kirche in dem nunmehr sich zum Mittelpunkt der Gemeinde herausgebildeten Ort zu bauen, und das war Walle.

Die Glieder der Ev.-luth. Bekenntniskirche waren  um Verden und in Verden zum größten Teil verzogen, ausgetreten und ausgewandert. So wäre es nicht zu verantworten gewesen, dort eine Kirche zu bauen. Man empfahl dem Pastor und der Gemeinde, so schnell wie möglich einen Bauplatz in Walle zu suchen und dort mit dem Bau zu beginnen. Der Bauplatz in Verden wurde verkauft.

Es war sehr schwierig, in Walle einen Bauplatz für die Kirche zu bekommen. Erst als Herr Rosenbrock in Verbindung mit dem Vorstand und Pastor Drung sich an Radeke wandten, war dieser bereit, einen unter einem Wucherpreis liegenden Bauplatz zu verkaufen. Pastor Lelke war im Dezember 1958 ernsthaft erkrankt und wurde durch Pastor Drung aus Bassen vertreten. Der Bauplatz konnte nur unter den größten Schwierigkeiten erworben werden. Allerdings sollte der Bau noch im Herbst 1959 beginnen. Durch die Umstände und Wechsel der pastoralen Tätigkeiten (von Pastor Drung und Pastor Lelke) konnte jedoch erst im Frühjahr 1960 mit dem Bau begonnen werden. Die Baukasse der Ev.-luth. Bekenntniskirche in Verbindung mit der Ev.-luth. Wisconsin-Synode//USA gaben neben der regen Beteiligung der Gemeinde das Geld dazu. Am Sonntag Palmarum, dem 10.04.1960, wurde der Grundstein für das Gotteshaus der Ev.-luth. St. Johannesgemeinde Holtum-Geest und der Freien Ev.-luth. St. Trinitatis-Gemeinde zu Walle gelegt. Der Akt der Grundsteinlegung wurde durch Pastor Drung vollzogen. Dieser hat die Gemeinden übernommen, weil Pastor Lelke im Dezember 1959 plötzlich verstorben war.“

 

Vorstehendes hat Pastor Drung aus Bassen am 07.04.1960 in einer Kurzfassung niedergelegt.

 

Bei der Grundsteinlegung am 10.04.1960 waren laut Zeitungs-Bild anwesend:

- Erich Schulz, Buchhorst

- Pastor Drung

- Friedrich Oelkers (Bauunternehmer aus Walle)

- Hermann Ritz, Scharnhorster Straße, Walle

- .... Hagel, Holtum-Geest

 

Nach Auflösung des ehemaligen Pfarrbezirkes Rotenburg/Stellenfelde/Walle wurde die St. Trinitatis-Gemeinde Walle 1996 Predigtplatz der Zionsgemeinde Verden (Anita-Augspurg-Platz 11).  Die Zionsgemeinde in Verden hat am 03.03.1996 und die St. Trinitatis-Gemeinde in Walle hat am 10.03.1996 die Zusammenlegung beschlossen; die Übertragung des Grundstückes von

der St. Trinitatis-Gemeinde auf die Zionsgemeinde erfolgte am 27.12.1996.

 

 

Ende Dezember 2006 wurde den Gemeindemitgliedern der Zionsgemeinde am Predigtplatz Walle mitgeteilt, dass der Gottesdienstbesuch in den zurückliegenden Jahren in Walle immer mehr nachgelassen habe, was u.a. dadurch bedingt war, dass viele ältere treue Gemeindemitglieder verstorben seien. Jüngere Gemeindemitglieder aus der ehemaligen Waller Kirchengemeinde hätten sich in die Gemeindearbeit nicht einbinden und zu den Gottesdiensten kaum einladen lassen. Aufgrund der angespannten Haushaltslage habe die Gemeindeversammlung der Zionsgemeinde Verden beschlossen, den Predigtort Walle zum 01.07.2008 zu schließen. 

Der letzte Gottesdienst fand am 15.06.2008 um 10.00 Uhr statt und wurde  von dem Pastor 

Dr. Christoph Barnbrock aus Verden gehalten.

 

Am 15.09.2009 wurde mit dem Abriss der Kirche begonnen. 

 

Noch im Jahre 2009 wurde das Grundstück an die Eheleute Detlef und Birgit Buschmann verkauft, die in jenem Jahr auch mit dem Bau ihres Einfamilienhauses begannen.

 

Die St. Trinitatis-Kirche stand daher von 1960 bis 2009, also 49 Jahre.

 

 

 

Abriss und Neubau:

Am 25.06.2011 fand an der Ecke Buchhorst/Alte Holtumer Straße vor dem der Familie Grundstück Buschmann die feierliche Enthüllung eines Gedenksteins für die Trinitatis-Kirche in Verden-Walle statt. Für den Kirchenvorstand der Zionsgemeinde Verden sprach Pastor Dr. Christoph Barnbrock: Grußworte erfolgten durch den Ortsrat Walle (Clemens Jacobs) und den Waller Heimatverein (Herbert Meyer-Bolte). 

 

Kontakt

Waller Heimatverein e.V.

Am Schulberg 1 - 3

27283 Verden-Walle

                     

                 Telefon: 04230/94040

  Mail: waller-heimatverein@t-online.de

Technische Informationen

Die Größe der Darstellung dieser Seiten kann geändert werden durch die Tasten "Strg und +"

(= vergrößern) oder "Strg und -" (= verkleinern).

 

Ein Foto kann mit einem Klick vergrößert werden und Foto-Galerien lassen sich mit den Pfeilen rechts oder links nacheinander durchklicken.